19.10.2024: Den Alltag mit innerer Freiheit leben
Das Centering Prayer von Thomas Keating OCSO
Referent: Prof.in Dr. theol. Kristina Kieslinger, Romano-Guardini-Professur für Ethik, Katholische Hochschule Mainz
Das Centering Prayer lebt vom Präsentsein im gegenwärtigen Augenblick, in dem Gott anwesend ist. Die von Thomas Keating OCSO entwickelte kontemplative Gebetsmethode verwirklicht sich im Alltag: Findet durch das Gehen in die Stille ein Transformationsprozess des Bewusstseins statt, kann das alltägliche Leben von ‚außergewöhnlicher Liebe‘ und ‚innerer Freiheit‘ getragen sein. Eine Bewährungsprobe stellt hier der Alltag von Menschen im Strafvollzug dar – welche Rolle spielt hier das kontemplative Gebet? Der Nachmittag nähert sich mit praktischer Übung, Impulsen und Zeit zum Austausch dem Centering Prayer als gelebter Mystik.
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15.06.2024: Mystik und die Reform der Kirche – Frömmigkeit zwischen Protest und Zukunftsgestaltung
Referent: Prof. Dr. Volker Leppin, Yale
Mystiker:innen haben immer wieder einen schweren Stand in der Kirche gehabt. Sie wurden verurteilt, verfolgt und verachtet. Viele unter ihnen haben sich auch tatsächlich aus der Gemeinschaft zurückgezogen, ihre Frömmigkeit für sich gepflegt. Andere aber haben die besonderen Erfahrungen, auf die sie sich beriefen, als Auftrag empfunden, die gegebene Kirche zu ändern. Visionärinnen haben Päpste kritisiert, Prediger haben Sakramente gedeutet, und nicht zuletzt Martin Luther hat aus mystischem Geist die Reformation angestoßen. Die Veranstaltung macht sich auf die Reise zu diesen sehr unterschiedlichen Impulsen und fragt nach ihrer Bedeutung bis heute.
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23.03.2024: Den Alltag mit innerer Freiheit leben. Das Centering Prayer von Thomas Keating OCSO
Referent: Prof.in Dr. theol. Kristina Kieslinger, Romano-Guardini-Professur für Ethik, Katholische Hochschule Mainz
Das Centering Prayer lebt vom Präsentsein im gegenwärtigen Augenblick, in dem Gott anwesend ist. Die von Thomas Keating OCSO entwickelte kontemplative Gebetsmethode verwirklicht sich im Alltag: Findet durch das Gehen in die Stille ein Transformationsprozess des Bewusstseins statt, kann das alltägliche Leben von ‚außergewöhnlicher Liebe‘ und ‚innerer Freiheit‘ getragen sein. Eine Bewährungsprobe stellt hier der Alltag von Menschen im Strafvollzug dar – welche Rolle spielt hier das kontemplative Gebet? Der Nachmittag nähert sich mit praktischer Übung, Impulsen und Zeit zum Austausch dem Centering Prayer als gelebter Mystik.
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03.02.2024: „… entrückt bis in den dritten Himmel“ (2 Korinther 12,2). Paulus als Mystiker
Referent: Claudio Ettl, Neutestamentler, stv. Direktor Akademie CPH
War Paulus, der große Missionar, Verkünder und Theologe der Anfangszeit des Urchristentums, ein Mystiker? Die Frage ist gleichermaßen interessant wie umstritten. Lässt sich sein Damaskus-Erlebnis als mystische Grunderfahrung interpretieren? Sind Aussagen wie „Ich lebe – doch nicht ich, sondern Christus lebt in mir“ (Galater 7,20) seiner persönlichen Mystik zuzuordnen?
Der Nachmittag lädt ein, sich auf die faszinierende Suche nach den Spuren der Mystik bei Paulus zu machen und so einen der ersten „christlichen“ Mystiker zu entdecken – durch Impulse, gemeinsame Textlektüre und Austausch.
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02.12.2023: Hier und jetzt, in diesem Moment – Von der Menschwerdung Gottes und der Menschwerdung des Menschen
Referentin: Susanne Grimmer, Bamberg
Vor 800 Jahren, 1223, „verlebendigte“ Franziskus von Assisi in Greccio den Menschen das Weihnachtsgeschehen. Das Geheimnis der Menschwerdung Gottes sollte erlebbar und greifbar werden. Von der Krippe bis zum Kreuz – ein Gott mit und für uns, der immer wieder neu geboren werden möchte in den Herzen, ja im ganzen Leben der Menschen. Die Menschwerdung wird so zu einem lebendigen, stetigen Prozess, der sich nicht nur weihnachtlich-feiertäglich, sondern alltäglich-werktäglich ereignen möchte. Das Leben mit seinen Höhen und Tiefen wird zum privilegierten Ort der Gottesbegegnung.
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28.10.2023: Lebenskunst der Lebensmitte – Poetische, psychologische und theologische Tiefenwahrnehmungen
Referent: Prof. em. Dr. Bernhard Sill, Paderborn
Krise, Wende, Kehre – so wird die Lebenszeit der Lebensmitte bezeichnet. Die Lebensjahre der Lebensmitte können fruchtbare Jahre sein, die den Menschen in ein neues Verhältnis zu sich selbst, der Welt und Gott bringen. Wer in das Lebensland der Lebensmitte gerät, der stellt sich und dem stellen sich bestimmte Lebensfragen. Lebenskunst der Lebensmitte heißt: mit diesen Fragen umzugehen und sie nicht zu umgehen.
Der Nachmittag unternimmt Erkundungen zur Lebensmitte u.a. bei C.G. Jung, dem eigentlichen Entdecker der Umbruchzeit der Lebensmitte. Aber auch in der Gotteslehre und Lebensschule eines Johanes Tauler lässt sich die Mystik der Lebensmitte entdecken.
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01.07.2023:Schöpfung durch Verlust – Maria von Magdala als moderne Mystikerin der Vulnerabilität.
Referent: Prof. Dr. Hildegund Keul, Würzburg
Nach dem Tod Jesu stehen seine Jünger und Jüngerinnen vor einer existenziellen Herausforderung, die sie an die Grenze des Lebens reißt. Die Vulneranz (Verletzungsmacht), die Jesus in Folter und Kreuzigung erleiden musste, verwundet sie selbst.
Dann geschieht etwas Erstaunliches: In der Begegnung mit dem Auferstandenen wird Maria von Magdala zur Protagonistin eines anderen Umgangs mit Verwundbarkeit, der auch für heute wegweisend ist. Mit dem ‚Halte mich nicht fest‘ wendet sie sich vom leeren Grab ab und geht in ihr Leben hinein, sie lässt die Vergangenheit los und wagt sich ins unbekannte Anderswo eines neuen Glaubens, eines neuen Lebens.